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Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) der Schweiz basiert seit 2014 auf dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen von 2010 (ESVG 2010). Die Erhebungsmethoden werden laufend verbessert. Alle fünf Jahre erfolgt eine «Benchmark-Revision» und alle zehn Jahre eine Revision konzeptioneller Art. Die jüngste Revision (2020) der VGR ist eine Benchmark-Revision. Mithilfe neuer Quelldaten sind die Abdeckung, die Struktur und die Kohärenz (Schlüssigkeit) verbessert worden. Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Datenreihen bis zurück ins Jahr 1980 angepasst. Die nächste Revision steht – gemäss internationalem Zeitplan − für das Jahr 2024 an.
Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der BIP-Komponenten (C = Privatkonsum, G = Staatskonsum, I = Bruttoinvestitionen, X-M = Export-/Importsaldo von Waren und Dienstleistungen) für die letzten 32 Jahre. Die Daten basieren auf den am 29. Februar 2024 publizierten Erhebungen.
Seit 1948 ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz um das rund 35-fache (35.07x) von CHF 22.675 Mia. auf CHF 795.291 Mia. gestiegen. Das durchschnittliche BIP-Wachstum pro Jahr rechnet sich mit 4,86%. Bereinigt um die Teuerung, nimmt sich das BIP-Wachstum deutlich bescheidener aus: Das reale BIP-Wachstum pro Jahr beträgt «bloss» 2,45%. Die hohen realen Wachstumsraten der 1950er- und 1960er-Jahre von 4,45% bzw. 4,74% wurden in der Folge nicht mehr erreicht (1970er-Jahre: 1,38%, 1980er-Jahre: 2,23%, 1990er-Jahre: 1,19%, 2000 bis 2010: 1,83%, 2010 bis 2020: 1,40%).
Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO bzw. das Bundesamt für Statistik erhebt die Zahlen zum Bruttoinlandprodukt (BIP) quartalsweise und veröffentlicht diese in der Regel rund zwei Monate nach Quartalsende.
Die aktuelle SECO-Datenreihe beginnt mit dem Ergebnis für das erste Quartal 1980. Reiht man die Summe der jeweils letzten vier BIP-Quartalsergebnisse aneinander, lässt sich die BIP-Entwicklung von Quartal zu Quartal verfolgen:
Die aneinandergereihten BIP-Zahlen, seien es Quartals- oder Jahreswerte, lassen das konjunkturelle Auf und Ab oft kaum erkennen. Als Mass für die konjunkturelle Entwicklung wird deshalb die prozentuale Veränderung zum Vorquartal oder zum Vorjahresquartal herangezogen. Das folgende Diagramm zeigt die Veränderung der rollenden BIP-Entwicklung zum Vorjahresquartal, und zwar nominell, real und real pro Kopf der ständigen Wohnbevölkerung. Das reale pro Kopf-Wachstum bildet die konkjunkturelle Entwicklung wohl am realistischten ab.
Das jährliche BIP-Wachstum seit dem 31.12.1980 rechnet sich mit 3,20% (nominell) bzw. 1,75% (real), das jährliche Pro-Kopf-Wachstum dagegen bloss mit 2,37% (nominell) bzw. 0.93% (real). Zum Vergleich: Ende 1980 zählte die Schweiz 6'335'243 Einwohner, Ende 2023 waren es 8'960'817.
Die Wirtschaftsleistung der Schweiz ist durchaus beachtlich. Dennoch: Der Weltmarktanteil beträgt gerade einmal 0,84%.
Voraussichtliches Update: Ende Mai 2025